Es gibt auf der ganzen Welt einen einzigen Weg, den niemand gehen kann außer dir. Frag nicht wohin er führt, geh ihn. |
Nietzsche |
Ich bin seit vielen Jahren mit meinem Mann verheiratet, und wir haben einen gemeinsamen (inzwischen erwachsenen) Sohn.
1964 geboren und aufgewachsen in Thüringen, ein Großteil meiner Familie in Bayern lebend, konnte ich mich bereits früh darin üben, zwei Seiten zu sehen, begreifen lernen, dass die Dinge nicht immer so sind wie sie scheinen und mir glauben gemacht werden wollen. So hatte und habe ich immer wieder viele Gelegenheiten um zu prüfen, was meine Wahrheit ist und danach zu leben.
Bereits seit früher Jugend hegte ich den Wunsch, Lehrerin zu sein, anderen mein Wissen und Können zur Verfügung zu stellen und in meiner ganz eigenen Art und Weise zu übermitteln. Leider konnte ich diesen Wunsch in dem System, in dem ich lebte, nicht für mich verwirklichen.
Mein beruflicher Werdegang gleicht einer kleinen Odyssee während derer ich meine Berufung nie aus dem Herzen verloren habe.
Auf meinem Weg begegnete mir die Kunst des Kung Fu, vielleicht als Folge meiner langjährigen Beschäftigung mit der alten chinesischen Philosophie, der ich sehr zugewandt bin. In den Jahren meines Trainings habe ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen und konnte hier ganz klar und deutlich erkennen wie wunderbar Lernen und Lehren ineinanderfließen. Kung Fu ist aber nicht nur eine Kampfkunst, Kung Fu ist vielmehr eine Lebenseinstellung. So ist die ursprüngliche Philosophie ein fester Bestandteil meiner Art zu sein.
Taisha Abelar hat dies ganz wunderbar in einem Zitat ausgedrückt:
"Kung Fu ist das Unterfangen des Menschen, sich durch ständiges Bemühen zu vervollkommnen. Was immer wir auch tun, stets kommt in unserem Tun unsere innere Verfassung zum Ausdruck.“
Zu meinem Bemühen gehörte, das, was mir am Herzen lag, wieder in mein Leben zu bringen. So fügte sich ein Teil an den anderen, und ich bin da angelangt, wo mein Platz ist. Ich arbeite als Heilpraktikerin auf dem Gebiet der Psychotherapie und gebe u.a. in meinem eigenen Seminarraum Abende und Seminare, die mich begeistern und mir Freude bereiten, auch in der Hoffnung, dass andere Begeisterung und Freude finden.
Meinen Platz gefunden zu haben, heißt nicht, am Ende des Weges angekommen zu sein, denn das Leben lebt sich, und es geht weiter. Je tiefer ich schaue, um so mehr kann ich in meinem Herzen und meiner Seele entdecken. Da ist meine Stimme, die sich (nach Chor in Kindheit und Jugend) vor einigen Jahren neu und ursprünglich zeigte, fern von Liedtexten und vorgegebenen Melodien – ganz spontan und unverfälscht. Ich durfte erkennen, dass das Trommeln mir behilflich ist, "andere Ebenen unseres Seins" zu betreten. Ich habe mir erlaubt, meine Verbindung zu diesen "anderen Ebenen" – die übrigens jeder haben kann – als Realität anzunehmen und zu genießen. Im Laufe der Zeit lernte ich mehr und mehr, meiner Intuition zu vertrauen, die sich zu meinem Verstand gesellt und mir eine gute Ratgeberin ist.
Ich habe einige Aus- und Fortbildungen durchlaufen, doch vieles erschließt sich mir durch eigenes Studium und eigene Erfahrungen, die ich gern in meine Arbeit einfließen lasse.
Das Leben ist ein Experiment, es gibt nichts, was falsch zu machen wäre, es gibt nur etwas, was sich als nicht sinnvoll erweist, und die Übung ist, dies beim nächsten Mal anders zu machen, dem Leben dienend. Ich versuche täglich – ich übe – dem Leben mit Achtsamkeit, Humor und Leichtigkeit zu begegnen.
Ich war und bin immer noch ein Suchender,
aber ich habe aufgehört, Sterne und Bücher zu befragen,
ich habe angefangen, auf die Lehre zu lauschen, die mein Blut mir zuflüstert.